16 Bundesländer an einem Tag (Challenge Cache GC2NMA8)
Gastbeitrag von Gabunz
Ich liebe Herausforderungen und die damit verbundenen Grenzerfahrungen.
Und genau deshalb stand die Geocaching-Challange „16
Bundesländer an einem Tag“ irgendwann auf meiner To-Do-Liste. Ein total
verrücktes Unterfangen, denn wie der Titel es vermuten lässt, ist das schon
eine harte Prüfung: Es gilt, innerhalb eines Kalendertages jedes deutsche
Bundesland zu bereisen und dort jeweils mindestens einen Geocache zu finden und
zu loggen.
Also hab ich mir erst einmal die geeignetste Routenführung
angeschaut, um in kürzester Zeit alle Bundesländer wenigstens zu streifen. Dabei
wurden die Caches im Vorfeld so ausgewählt, dass sie schnell und gut von der
jeweiligen Fahrtroute aus zu erreichen und in der Schwierigkeit nicht allzu
hoch bewertet waren.
Gestartet sind wir am Freitag, 10. Mai 2013 um 18:30 Uhr in
Eppelborn. Die drei Abenteurer für die Challenge waren Ranger 80, Xfire81 und ich
(Gabunz). Wir wollten erst mal Richtung Norden durch den Pott, um noch in NRW
an der Grenze zu Niedersachsen um 0:00 Uhr zu starten.
Ich steuerte unser Cachemobil als erster, obwohl ich an dem
Tag schon seit 5 Uhr auf war und einen normalen (oder auch nicht) Arbeitstag hinter
mir hatte.
Vor der eigentlichen Challenge besuchten wir in Gütersloh
den Challenge-Cache „BRD: die 16 Bundesländer“, bei dem die Aufgabe gleich war,
nur die Zeitvorgabe „an einem Tag“ fehlte. Hier musste Ranger 80 zum ersten Mal
seine Sportlichkeit beweisen und einen Baum rauf.
Punktum zur Geisterstunde waren wir in einem Industriegebiet
in Lotte - Nordrhein-Westfalen, direkt an der Grenze zu Niedersachsen. Dort hatten
wir auch gleich den auwändigsten und schönsten Cache vorgefunden. In einer
großen Streusalzbox hat der Owner von "Der Landstreicher" eine schöne
Modelllandschaft mit Gleisverkehr versehen. Mit der mitgebrachten 9V Blockbatterie
konnten wir dem ganzen auch Leben einhauchen. Wirklich großes Kino, was da
geboten wurde, ein verdienter Favoritenpunkt.
Das Loggen haben wir mittels vorbereiteten Logaufkleber
gemacht. Dort waren unsere Cachernamen und auch das Datum aufgedruckt. Also nur
kurz das Logbuch aufgeschlagen, Aufkleber rein und noch ein kurzer Kommentar
dazu - und auf zum nächsten Bundesland.
Um 0:30 Uhr mache unser Triebwerk in Niedersachsen Pause.
Ein großer Parkplatz einer Fastfood-Kette mit einem großen Doppelbogen diente
als Abstellfläche für unser Cachemobil. 100 m Fußweg und ein kleiner
"Pit-Stop" - machten den 2. Länderpunkt perfekt.
Jetzt war die Müdigkeit bei mir so groß, dass ich das
Lenkrad abgeben musste. Xfire81 übernahm. Dieser hatte die Woche über
Nachtschicht und war daher die Bestbesetzung für die nächsten Stunden. Weiter
ging es…
..nach Bremen. Von einem Wohngebiet führte ein Fußweg in
eine parkähnliche Landschaft. Dieser zum Vatertag ausgelegte Cache war schwer
zu finden und hat auch mit die meiste Zeit von allen Caches verbraucht.
Dann nach Hamburg. Der Cache dort hieß
"Verkehrsbhinderung die 2." und hat als Drive-In verdächtig viele
Favoritenpunkte. Was zuerst auf stockenden Fluss von Blechlawinen vermuten ließ, entpuppte
sich jedoch als anderes Hindernis des Nah-Verkehrs. Ein genial versteckter
Filmdosen-Mikro der schon ein wenig Zeit kostete. Wie kann man nur so blind
sein? Aber der Titel passt irgendwie zu unserer Aufgabe. Geloggt um 3:00 Uhr.
Weiter gings dann nach Osten. Nur eine halbe Stunde später
in Schleswig-Holstein: Raus aus dem Auto
und sehr zügig endete das Suchen in einem kleinen Waldstück an der Landstraße.
Ein in den Boden eingelassenes Rohr beherbergte den Cache "Verbogen".
Null Problemo diesmal und ab wieder ins Vehicle.
Ausfahrt Zarretin in Meck-Pomm. war Ziel des gleichnamigen
TB-Hotels. Wieder mussten wir etwas mehr als 100 Meter in ein Waldstück
wandern. Dann rechts ins Unterholz und Suchen. Die Augen von Xfire und Ranger
80 klebten am Boden, während ich etwas großräumiger suchte und auch fündig
wurde. Ein mit Baumrinde getarnter Briefkasten ließ keine Zweifel dass wir an
den richtigen Koordinaten waren. 4:00 Uhr: Logbuch auf, Zettel rein und Tür zum
Hotel zu, weiter gings.
Im Radio kam die Nachricht, dass sich auf unserer Strecke
auf der Autobahn Tiere befinden. 15 Minuten später "Wummmms" sind wir
genau über ein Tier gefahren. Dem Haarbüschel nach, welches ich später unter
dem Auto fand, war es wohl ein kleines Wildschwein, was wir überrollt
hatten. Jedenfalls hat uns bei jedem
weiteren Stopp ein gemischter Geruch von typisch Wild und unfertig verdautem
Gras und Büschen an den Vorfall erinnert.
Richtung Berlin mussten wir zuerst noch durch Brandenburg.
Der erste Cache, den wir angefahren hatten war unauffindbar. Weil wir nicht
zuviel Zeit mit Suchen vergeuden wollten, sind wir dann schnell weitergezogen
und konnten um 5:23 Uhr "Ich versteh' nur noch Bahnhof" loggen.
Gegenüber der Seitenstrasse wo der Cache versteckt war gabs auch ein Benzinfachgeschäft,
was uns über einen drohenden Engpass von Dieselkraftstoff hinweghelfen konnte.
65 Liter eingefüllt und wir konnten unsere Reise fortsetzen.
Den Berliner Ring, so nennt man auch die A10, die rund um
die Hauptstadt führt, verließen wir um 6:25 Uhr, um innerhalb der Stadtgrenze
in Spandau an einer Metallplastik der
Aktionsgemeinschaft Spandauer Künstler einen magnetischen Cache zu Finden.
Leider hatte das Fastfoodrestaurant in der Nähe noch nicht auf - so
mussten wir noch etwas warten, bis wir frisch aufgebrühten Kaffeebohnenextrakt
genießen durften.
Dann wieder auf den Ring und ab zum nächsten
Challenge-Cache "Die halbe
Republik" in der Nähe von Potsdam. Hier mussten 7 Caches in 7
verschiedenen Bundesländern (eigenes zählt nicht mit) an einem Tag gefunden und
geloggt werden. Die Aufgabe hatten wir erfüllt und somit war der Log
Aufgabenkonform um 7:15 Uhr erledigt.
Nun ging es auf zum wichtigsten Cache der ganzen Reise. Der
physikalische Standort von "16 Bundesländer an einem Tag" in der Nähe
von Magdeburg in Sachsen-Anhalt. Auch dieser Cache liegt Autobahnnah und war
schnell zu erreichen. Allerdings sind hier gewisse Kletterfähigkeiten gefragt.
Ranger 80 opferte sich und sprang zuerst mal über den Bewässerungsgraben und
rauf ging es auf einen Baum. Hier ist es von Vorteil, wenn man etwas
Hilfestellung gibt. Wer sehr sportlich ist, braucht dies nicht unbedingt.
Logzeit: 8.20 Uhr.
Im Örtchen Wolomirstett nur 1 km weiter machten wir
sicherheitshalber noch einen 2. Cache, um die Vorgaben der Challenge mehr als
zu erfüllen. Anschließend gab’s Frühstück: Wiener im Weck mit Senf, Rohesser
und Gummibärchen. Ich hatte noch Croissants mitgebracht und alle waren
glücklich. 20 Minuten später ging es dann weiter.
In Sachsen wurden wir um 10.26 Uhr von Stechmücken am „TB
Hotel A9 Abfahrt Schkeuditz“ attackiert. So geschunden ging es nach Thüringen.
Bei „Wieder mit ohne Jörg“ um 11.02 Uhr eine schnelle Dosen hinter einer
Werbetafel geloggt und dann ab nach Bayern zur „Taubachsmühle“ (12.57 Uhr).
Vorsicht! Auf dem Weg dorthin sind wir in Thüringen durch
mehrere Tunnel gefahren (bei Zella Mehlis) – Die sind alle mit Blitzern
ausgestattet! Uns hat es auch erwischt, aber da in wenigen Tagen die Verjährung
eintritt und ich noch nix erhalten habe, werden wir gewiss ohne Bußgeld
davonkommen.
„Viel Moos auf der Bank“ – Da könnte man meinen wir wären um
14.05 Uhr schon in Hessens Bankenmetropole Frankfurt. Aber weit gefehlt,
Baden-Württemberg war jetzt unsere Station. Kurz verschnauft und ausgeruht
lagen nur noch 3 weitere Bundesländer auf unserem Weg.
Es folgten „TB Motel A3 Seligenstadt“ in Hessen (15.12 Uhr),
„Mitfahrerparkplatz Biebelnheim“ in Rhld.Pfalz um 16:40 Uhr und zum krönenden
Abschluss der wirklich sehr schönen „EIRE: Roundtower“ um 17.31 Uhr im
heimischen Saarland.
17 Stunden und 31 Minuten hatten wir für die Challenge
gebraucht (ab 0.00 Uhr, 1433 km). Die Gesamtstrecke vom zu Hause wieder bis
Heim – 1924,7 km.
Erinnerungsfoto gemacht und
total müde und geschafft wurden die Mitfahrer nach Hause kutschiert.
Ihr seit echt verrückt aber würde ich auch gern mal machen. :) Der erste Cache ist echt Hammer, den würde ich auch gern mal live sehen. Mit dem Wildschwein und Blitzern ist natürlich auch krass.
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